Polizeiprojekt „Den Tätern auf der Spur“ - Ein Erlebnisbericht aus der Sicht einer Schulpraktikantin
von Lissy Pankow Klasse 9 Oberschule Stolpen
Als die Kinder der zweiten Klasse am 15.10. morgens in die Schule kamen war irgendetwas anders. Nachdem die erste Stunde vergangen war und ich die Pause mit einer gruseligen Vampirgeschichte ausgeschmückt hatte, betraten plötzlich zwei Polizistinnen das Klassenzimmer. Alle schauten gespannt zur Tür. Als Frau Müller erklärt hatte, dass heute kein Unterricht sondern ein Projekt zum Thema „Den Tätern auf der Spur“ stattfinden wird, flüsterten und tuschelten alle begeistert. Nachdem die Kinder in zwei Gruppen aufgeteilt waren, durfte sich die erste schon zum „Tatort“ begeben.
Zuerst wurde natürlich der „Tatort“ abgesperrt. Danach schlüpften alle in blaue Gummihandschuhe und weiße Schutzanzüge. Nach einem erfolglosen Versuch von mir, die Kinder zu identifizieren, betraten wir nun vorsichtig den „Tatort“. Erst mussten alle Beweisgegenstände gefunden und mit einer Ziffer versehen werden. Als nächstes wurden sie mit Pinzette und spitzen Fingern konfisziert. Alle hielten die Luft an und schauten gebannt zu. Nachdem alle Beweismaterialien verpackt waren, war die Arbeit der „Spurensicherung“ beendet.
Wir zogen unsere Schutzanzüge aus. Jetzt durften die Kinder einmal selbst „Täter“ spielen. Die Beweise mussten wieder so hingelegt werden, dass auch ihre Mitschüler aus der anderen Gruppe einen „Tatort“ vorfinden, den es zu sichern gibt.
Nun wurde gewechselt. Wir durften jetzt als Kriminologen arbeiten. Kriminologen nehmen mit Magnetpulver Fingerabdrücke von einer Geldkassette und werten diese aus. Außerdem durfte jeder Schüler auch einen eigenen Fingerabdruck machen.
Nachdem die Klasse nun gemeinsam herausgefunden hatte, dass nicht etwa ein Lehrer sondern eine der Polizistinnen der „Täter“ gewesen sein muss, stürmten alle nach draußen. Sie wollten natürlich noch das tolle, neue Polizeiauto sehen! Begeistert drängelten sich alle hinter das Lenkrad.
Von nun an war der Traumberuf jedes Kindes Polizist.
Voller Elan forderten sie die Beamten zum Abschied auf, die Sirene anzuschalten. Was sie nicht wussten war, dass es ziemlich laut ist, wenn man direkt daneben steht. Erschrocken hielten sich alle die Ohren zu. Dennoch waren sie beeindruckt und redeten den ganzen Tag lang von nichts anderem mehr.
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht die Kinder an diesem besonderen Tag zu begleiten.
Lissy Pankow